
16/09/2025 0 Kommentare
„Starke soziale Bindungen sind die beste Vorsorge“: Lesung und Workshop mit Bestsellerautorin Ronja von Wurmb-Seibel
„Starke soziale Bindungen sind die beste Vorsorge“: Lesung und Workshop mit Bestsellerautorin Ronja von Wurmb-Seibel
# Gesellschaft + Bildung

„Starke soziale Bindungen sind die beste Vorsorge“: Lesung und Workshop mit Bestsellerautorin Ronja von Wurmb-Seibel
Gemeinsam ist besser als einsam. Was so simpel klingt, birgt tatsächlich viele interessante Aspekte. Das hat Bestsellerautorin Ronja von Wurmb-Seibel am Freitag bei der Lesung aus ihrem Buch „Zusammen“ eindrucksvoll und empathisch deutlich gemacht, zu der sie auf Einladung des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie „Misch-mit“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf im Rathaussaal in Biedenkopf zu Gast war.

„Wir Menschen brauchen andere Menschen“: Bestseller-Autorin Ronja von Wurmb-Seibel war zu einer Lesung in Biedenkopf und für einen Workshop in Marburg zu Gast. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Rund 80 Gäste lauschten der Autorin, Journalistin und Filmemacherin, die gut die Hälfte des Abends dem Austausch mit ihrem Publikum über das Gehörte und eigene Erlebnisse in Sachen Gemeinschaft und Zusammenhalt widmete. „Wir Menschen brauchen andere Menschen“, lautete eine ihrer einprägsamen Thesen, die sie mit Zahlen und Fakten zu untermauern wusste. Jedes Anlächeln, jeder Augenkontakt, jedes freundliche Wort habe positive Auswirkungen auf Leib und Seele, berichtete Ronja von Wurmb-Seibel gleich zu Beginn und lud die Anwesenden ein, sich erst einmal drei Minuten lang mit ihren Nachbarn auszutauschen: „Damit haben Sie Körper und Geist tatsächlich messbar gestärkt“, lobte sie die Besucher anschließend.

„Körper und Geist messbar gestärkt“: Nach der Kennenlern-Runde startete das Publikum gut gelaunt in den Abend mit Bestseller-Autorin Ronja von Wurmb-Seibel. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Dass sie zum Thema „Zusammen“ ein Buch geschrieben hat, sei unter anderem der Einladung zu einem ungewöhnlichen Sechs-Gänge-Menü zu verdanken, bei dem die einander unbekannten Gäste sich über Wege zu einer besseren Zukunft austauschen sollten. Tatsächlich waren sich schließlich alle einig, dass der Schlüssel dafür in Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit bestehe, berichtete die Autorin. „Starke soziale Bindungen sind die beste Vorsorge und helfen, auch an Krisen und traumatischen Erfahrungen zu wachsen“, unterstrich Ronja von Wurmb-Seibel und forderte ihr Publikum auf, Zusammenhalt und Gemeinschaft zu fördern: „Lasst uns gemeinsam loslegen an vielen Orten und das Miteinander gegen die kollektive Einsamkeit stellen“, appellierte sie. „Die Zukunft beginnt mit uns!“

Ronja von Wurmb-Seibel setzt sich für Gemeinschaft und Empathie in einer Zeit ein, die oft von Vereinzelung geprägt ist. Am Freitagabend war sie auf Einladung des Evangelischen Dekanats in Biedenkopf zu Gast. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
In der Diskussion und im Austausch ging es unter anderem um die Bedeutung von Vereinen, dem Austausch mit der Nachbarschaft und der Gartenbank vor der Haustür, um miteinander spielende Kinder in Wohnstraßen und auch um Handyverbote an Schulen. Zum Umgang mit dem Smartphone hatte Ronja von Wurmb-Seibel auch für Erwachsene einen Tipp im Gepäck: Das Handy solle man wie einen Hund behandeln: Es habe weder im Bett noch auf der Couch als auch beim Essen etwas zu suchen, empfahl sie. Am besten suche man sich einen Ablageort in der Wohnung, an dem das Gerät im privaten Umfeld geparkt werde.

Rund 80 Besucher sind am Freitagabend in den Rathaussaal Biedenkopf gekommen, um Ronja von Wurmb-Seibel und ihr Buch „Zusammen“ kennenzulernen. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Mit der Einladung zu einem von drei Experimenten endete der Abend: Ronja von Wurmb-Seibel ließ die Gäste abstimmen, ob sie in nächster Zeit eine ihnen unbekannte Person ansprechen, sich bei einem lange nicht kontaktierten Menschen melden oder einen unbekannten Nachbarn kennenlernen wollten. „Das bewirkt etwas und macht unsere Welt etwas besser!“, versprach die Autorin, die anschließend noch für persönliche Begegnungen und zum Signieren ihrer Bücher zur Verfügung stand.
Eingangs hatte die für das Arbeitsfeld „Gesellschaftliche Verantwortung“ im Dekanat zuständige Gemeindepädagogin Marion Schmidt-Biber, die die Lesung gemeinsam mit Kerstin Vollmerhausen als Inhaberin der Fachstelle Bildung organisiert hatte, den Projektpartnern gedankt: Die Lesung konnte kostenfrei angeboten werden, da sie vom der Partnerschaft für Demokratie „misch mit!“ im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) des Hessischen Ministeriums des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz sowie dem Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf gefördert wird.
Auch der Workshop-Tag mit Ronja von Wurmb-Seibel am Samstag im „KFZ“ in Marburg ist von der Partnerschaft für Demokratie „misch mit!“ gefördert worden und konnte deshalb kostenfrei angeboten werden, was rund 20 Interessierte in Anspruch nahmen. In praktischen Impulsen und Übungen ging es darum, wie man konkret vor Ort das gesellschaftliche Miteinander stärken, gegenseitiges Verständnis fördern und gemeinsam Ideen gegen Vereinsamung entwickeln kann. (klk/eöa)
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