Hoffnungsvoll in die Zukunft: Dekanatssynode blickt auf tiefgreifende Veränderungen

Hoffnungsvoll in die Zukunft: Dekanatssynode blickt auf tiefgreifende Veränderungen

Hoffnungsvoll in die Zukunft: Dekanatssynode blickt auf tiefgreifende Veränderungen

# Gemeinsam im Dekanat

Hoffnungsvoll in die Zukunft: Dekanatssynode blickt auf tiefgreifende Veränderungen

Mit Zuversicht haben Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich vor der Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach am Samstag in Biedenkopf die anstehenden Veränderungen und Herausforderungen in den Blick genommen. „Wir im Dekanat BiG leben Hoffnung!“ – dieser Leitsatz stand im Mittelpunkt des Berichts von Dekan Andreas Friedrich und Präses Britta Duchardt-Linneborn.

Leitgedanke „Wir im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach leben Hoffnung!“

Vor den Synodalen skizzierten sie im Gemeindehaus Biedenkopf den Stand der Dinge in den Nachbarschaftsräumen und berichteten, wie das Dekanat trotz Mitgliederrückgangs, Pfarrstellenabbau und Gebäudeschließungen zukunftsfähig bleiben will. Dabei knüpften Britta Duchardt-Linneborn und Andreas Friedrich an die 2022 beschlossenen Leitbilder des Dekanats an, in denen das Jahr 2032 als Zielmarke formuliert ist. Das zehnte Leitbild aus Römer 12, Vers 12 – „fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Trübsal, beharrlich im Gebet“ – sei „eine To-do-Liste für das Gemeindeleben“, erklärte Friedrich.. „Wir wollen nicht defizit-, sondern hoffnungsorientiert unterwegs sein“, betonte der Dekan und machte deutlich, dass die innere Haltung der Gemeinden auch von außen wahrgenommen werde.

Foto: Klaus Kordesch /eöa

„Veränderung tut weh, aber sie birgt auch Chancen“, betonte Friedrich. „Es geht darum, Kirche neu zu denken – ohne Angst, aber mit Vertrauen.“ Momentan müsse man „Abschied nehmen von einer Gestalt von Kirche, die wir alle lange als wertvoll und segensreich erlebt haben.“ Da seien Geduld und Leidensfähigkeit gefragt, weil Veränderungen mit Abschieden verbunden seien. Vieles, was über lange Zeit als wertvoll und segensreich erlebt worden sei, könne angesichts weniger werdender Mitarbeitender und zurückgehender Ressourcen nicht bleiben wie bisher. „Aber wir werden Gemeinde sein und bleiben und trotz aller Konzentration nah bei den Menschen sein“, war sich Friedrich sicher.

Fortgeschrittene Fusionsprozesse und neue Gemeindestrukturen

Großen Raum nahm der Bericht über den Stand der Nachbarschaftsräume ein, die sich auf dem Weg zu neuen Gemeindestrukturen befinden. Ab Januar gehen im Dekanat eine fusionierte Kirchengemeinde Obere Lahn-Biedenkopf sowie drei Gesamtkirchengemeinden Breidenbacher Grund, Bischoffen-Bad Endbach und Oberland an den Start, hinzu kommt eine Arbeitsgemeinschaft im Nachbarschaftsraum Oberes Edertal. „Aus Nachbarschaften werden Gemeinden und Gemeinschaften“, unterstrich Friedrich und dankte ausdrücklich den Mitgliedern der Steuerungsgruppen und Kirchenvorstände für die hohe Einsatzbereitschaft.

Hier finden Sie einen Bericht, der detaillierter auf den Stand der Dinge in den Nachbarschaftsräumen eingeht.

Weitere Nachbarschaftsräume werden zum 1. Januar 2027 folgen, Dautphetal und die Südgemeinden jeweils als Gesamtkirchengemeinde sowie das Gladenbacher Land als fusionierte Kirchengemeinde. In fast allen Nachbarschaftsräumen werde an Geschäftsordnungen gearbeitet, die das Zusammenspiel von Kirchenvorstand und Ortsausschüssen regeln sollen. „Es ist sehr wichtig zu klären, wie die Ortsausschüsse arbeiten, wofür sie zuständig sind und was sie entscheiden dürfen“, betonte Präses Duchardt-Linneborn mit Blick auf die künftigen Entscheidungswege vor Ort.

„Veränderung tut weh – aber sie ist notwendig“

„Wenn wir von Gebäuden Abschied nehmen oder Pfarrstellen wegfallen, geht etwas zu Ende, was sehr wertvoll war“, gab Friedrich zu. „Doch es geht nicht um Schließungen, sondern um neue größere Gemeinden.“ Der Mitgliederrückgang – 1.861 weniger Gemeindeglieder zwischen November 2024 und 2025 (minus 4,08 Prozent) – zeige, dass Reformen unumgänglich seien: „Ein `Einfach weiter so´ kann keine Option sein.“ 

Kirchenvorstandwahlen 2027: Eine Chance für neuen Aufbruch

Mit Sorge, aber auch Hoffnung blickt das Dekanat auf die Kirchenvorstandwahlen am 6. Juni 2027. „Die Frage ist, ob sich genug Kandidatinnen und Kandidaten finden“, sagte Duchardt-Linneborn. Die Hoffnung: Die positiven Effekte der neuen Strukturen könnten Menschen motivieren, sich zu engagieren. „Wenn die Entlastung durch Professionalisierung spürbar wird, kann das Mut machen.“

Geistliche Perspektiven und personelle Veränderungen

Trotz aller strukturellen Debatten betonten beide: „Wir wollen den Blick auf die geistlichen Inhalte richten.“ Wie kann das Evangelium so verkündet werden, dass Menschen es als gute Nachricht erleben? Wie lassen sich Orte der Gemeinschaft schaffen – auch mit weniger Gebäuden? „Unsere Zukunft liegt nicht in der Angst vor dem, was wir verlieren, sondern in der Freude an dem, was Gott mit uns neu wachsen lässt“, sagte Friedrich.

Personell berichteten Präses und Dekan von einigen Bewegungen: Pfarrerin Susanne Scherer hat in den Nachbarschaftsraum Dautphetal gewechselt, wo sie mit Pfarrer Siegfried Schmidt den Seelsorgebezirk Friedensdorf-Damshausen übernimmt. Pfarrer Jörg Voget ergänzt im neuen Jahr das Dautphetaler Team für den Seelsorgebezirk Buchenau. Alle drei werden gemeinsam in einem Nachbarschaftsraum-Gottesdienst am 25. Januar in ihren Dienst eingeführt. Neu im Dekanatsteam sind Angelika Blöcher, die sich um Fundraising für den Gemeindepädagogischen Dienst kümmert, und Elian Lorenz als Gemeindepädagoge im Oberen Edertal. Ab Februar 2026 soll auch die vakante Gemeindepädagogenstelle im Nachbarschaftsraum WEB – dann Kirchengemeinde Obere Lahn Biedenkopf – wieder besetzt sein. (klk/eöa)

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