
07/07/2025 0 Kommentare
„Demenz – Reise in eine unbekannte Welt“: Fortbildung macht Alltag mit Demenz erfahrbar
„Demenz – Reise in eine unbekannte Welt“: Fortbildung macht Alltag mit Demenz erfahrbar
# Gesellschaft + Bildung

„Demenz – Reise in eine unbekannte Welt“: Fortbildung macht Alltag mit Demenz erfahrbar
Wie fühlt sich der Alltag für einen Menschen mit Demenz an? Welche Herausforderungen prägen scheinbar einfache Alltagssituationen? Diesen Fragen widmete sich die Fortbildung „Demenz – Reise in eine unbekannte Welt“, zu der das Evangelische Dekanat Biedenkopf-Gladenbach gemeinsam mit dem Nachbarschaftsraum Bischoffen - Bad Endbach und dem Zentrum Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eingeladen hatte.

Referent Christian Wiener vom Zentrum Seelsorge und Beratung führte die Teilnehmenden durch eine interaktive Veranstaltung, bei der nicht nur Informationen zum Krankheitsbild vermittelt wurden, sondern auch ein besonderer Zugang zum Erleben dementiell erkrankter Menschen möglich wurde.
Im Mittelpunkt stand die fiktive Figur Erna, deren Alltag exemplarisch durchlaufen wurde. An insgesamt 13 Stationen konnten die Teilnehmenden nachempfinden, wie sich vertraute Abläufe – wie etwa Einkaufen, Ankleiden oder das Zurechtfinden in Räumen – durch die demenzbedingten Veränderungen anfühlen. Die Stationen spiegelten eindrücklich die kognitiven, emotionalen und körperlichen Herausforderungen wider, denen sich Betroffene und ihre Angehörigen täglich stellen müssen.

Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Viele Teilnehmende zeigten sich bewegt und beeindruckt von der Intensität der Erfahrung. Die Stationen vermittelten auf eindrucksvolle Weise, wie anspruchsvoll das Leben mit Demenz sein kann – für die Betroffenen selbst ebenso wie für ihr Umfeld. Dabei war die Gruppe der rund 20 Teilnehmenden bunt gemischt: Sowohl Menschen mit beruflichem Bezug zum Thema als auch Angehörige und Interessierte waren gekommen.

Die Fortbildung bot nicht nur Informationen, sondern auch Raum für Austausch und Begegnung. „Es war beeindruckend, dass die Teilnehmenden bereit waren, eigene Erfahrungen vorzustellen. Das Gefühl, dass andere ähnliche Erlebnisse haben, hilft häufig jeder und jedem Einzelnen“, stellte Kerstin Vollmerhausen, Referentin für Bildung im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach, abschließend fest. So wurde der Abend zu einem wichtigen Schritt, um das Verständnis für Menschen mit Demenz zu vertiefen – und Unsicherheiten im Umgang mit der Erkrankung abzubauen.
Text und Fotos: Kerstin Vollmerhausen
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