Unterwegs mit der „Handkarrenkirche“

Unterwegs mit der „Handkarrenkirche“

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Unterwegs mit der „Handkarrenkirche“

Bischoffen-Niederweidbach. Zwei Kisten mit Getränken auf den Handkarren geladen, und los geht´s. Mit seiner „Handkarrenkirche“ ist Pfarrer Dr. Frank W. Rudolph in den vergangenen Monaten immer wieder durch die Dörfer seiner Gemeinde gezogen, um die Menschen in Niederweidbach, Oberweidbach und Roßbach zu „Getränk, Gespräch und Gebet“ einzuladen.

Wo er zu finden ist beziehungsweise welchen Weg er nimmt, macht der die sogenannten „Sozialen Medien“ neugierig und nahezu täglich nutzende Theologe und Kommunikationswirt zuvor auf Facebook und Instagram bekannt. Die Resonanz ist unterschiedlich und wetterabhängig, hat er festgestellt: Es komme vor, dass er unterwegs schon so regen Zuspruch findet, dass er nicht rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt ist: „Da hatte schon eine größere Gruppe auf das in Aussicht gestellte Freibier gewartet“, erzählt er. Bei kühlem regnerischen Wetter stehe er aber auch schon mal allein eine Stunde lang vor seiner weithin sichtbaren Marienkirche in Niederweidbach, von der aus man so einen malerischen Blick auf den Aartalsee hat.


Mit seiner Handkarrenkirche war Pfarrer Dr. Frank W. Rudolph in den vergangenen Monaten immer wieder in den Dörfern seiner Kirchengemeinde am Aartalsee unterwegs. In der bevorstehenden kalten Jahreszeit wird das aber deutlich weniger werden: Bei schlechtem Wetter haben die Leute offenbar keinen Bedarf für „Getränk, Gespräch und Gebet“. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

„Im Gemeindehaus geben wir zu Veranstaltungen Getränke aus. Wenn da nichts stattfinden kann, gehe ich mit dem Gemeindehaus zu den Leuten“, erklärt Rudolph die Idee hinter der Handkarrenkirche. Und so kommt das Wägelchen auch bei Chortreffen, Frauenkreis und Konfirmandentreffen zum Einsatz, wenn diese coronakonform unter freiem Himmel stattfinden. „Das ist das mobile Gemeindehaus; ich nehme es mit, wenn irgendwo Menschen sind“, sagt der Pfarrer.

Der Handkarren ist ein Erbstück seiner Eltern, das er aus Ehringshausen mitgebracht und aufgearbeitet hat. „Damit wurden früher die Kannen zur Milchsammelstelle gebracht“, weiß er und hat diesen ursprünglichen Verwendungszweck auch in seiner Gemeinde schon bestätigt bekommen. An informativen Begegnungen mangelt es durch die ungewöhnliche „Kontaktfläche“ auch nicht: Unter anderem war Pfarrer Rudolph schon bei der Burschen- und Mädchenschaft in Roßbach und bei einem Richtfest eingeladen: Während sonst eindeutig das Gespräch im Vordergrund steht, hat es da auch mal mit Gebet und Segen geklappt, berichtet Rudolph: „Da bin ich für den Zimmermann eingesprungen, der kurzfristig abgesagt hatte.“ (klk/eöa)

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