„Jakob gibt nicht auf“ lautete das Thema der Kinderbibelwoche Nachbarschaftsraum Dautphetal in diesem Jahr, und das Team beschloss nach den Sommerferien, die spannende biblische Geschichte um Jakob und seinen betrogenen Bruder Esau, die Täuschung des Vaters Isaac, die Himmelsleiter und den Kampf mit Gott zu verfilmen – sozusagen als Mehrteiler, denn die täglichen Anspiele vor den Kindern auf der Bühne im Gemeindehaus konnten ja nicht stattfinden. Die Versöhnung der Brüder war dann Inhalt des Abschluss-Gottesdiensts am Sonntag aus der Friedensdorfer Kirche.

Parallel zu der Jakob-Geschichte hatte das Team eine weitere Fortsetzungsgeschichte auf Video zum Thema Mobbing gedreht. Die 28 Zweit- bis Fünftklässler, die sich für die FoK angemeldet hatten, konnten sich mittels eines QR-Codes die jeden Tag auf einem YouTube-Kanal freigeschalteten Filme ansehen. Im „echten“ Leben jenseits der Monitore und Bildschirme gab es eine Dorfrallye, bei der die Kinder auf Steine gemalte Buchstaben an mehreren Stationen zu dem Satz „Gott will dich behüten“ zusammenfügen mussten.

Täglich teilten am Vormittag zu bestimmten Zeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Christuskirche in Friedensdorf, an der Martinskirche in Dautphe und an der Kirche in Holzhausen Taschen mit Bastel- und Spielmaterial aus. Die Bastelanleitungen beispielsweise für einen Traumfänger, für ein Tonmännchen und ein Leporello gab es in Papierform oder auch als Video. „Die Filmaufnahmen waren sehr aufwändig, ein echtes Mammutprojekt“, erzählt Robin Feldhaus, der seit etwa einem Jahr im Nachbarschaftsraum Dautphetal für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig ist: "Wir hatten auch einige technische Herausforderungen zu meistern."

Doch nicht nur Jakob, sondern auch das „Ferien ohne Koffer“-Team gab nicht auf, „obwohl wir ja nicht wussten, ob die Kinder und auch die Eltern darauf anspringen“, wie Robin Feldhaus berichtet. „Aber die Idee hat gezündet, und wir haben dann den Segen Gottes gespürt“, freute er sich am letzten Ferientag, als die Kinder zu dem einzigen Präsenztreffen der FoK 2020 vor dem Gemeindehaus zusammenkamen. Dort absolvierten sie in Kleingruppen und mit strengen Hygienemaßnahmen einen Spieleparcours, ausschließlich mit Corona-konformen Spielen ohne jede Berührung. Trotzdem waren die Kinder mit Spaß und Begeisterung dabei – man merkte ihnen an, dass jede Abwechslung in diesen außergewöhnlichen Herbstferien willkommen ist.

„Mehr Präsenztreffen wären gewiss für die Kinder super gewesen“, überlegte der Gemeindepädagoge in einer ersten Bilanz. „Wir hatten aber trotzdem ein super Feedback und viele dankbare Reaktionen der Eltern, die uns Fotos von den Bastelaktionen zuhause geschickt haben!“ (klk/eöa)